Dienstag, 31. Januar 2012

Catchy Cold War


Ein sibirischer Folterkeller im Jahr 1984: Die Tarnung des Drecks-Ami-Spions ist aufgeflogen, jetzt sieht er sich irgendwo im Archipel Gulag mit ein paar düster dreinblickenden KGBlern konfrontiert, die lustvoll die rostigen Daumenschrauben justieren. No Glasnost, no mercy.

In ein solches Szenario imaginiert man die Musik der Brooklyner Noise Rock-Kombo A Place To Bury Strangers. 2009s Exploding Head war bereits ein Meisterwerk Post-Punkiger Kaltkriegs-Romantik - mit der Onwards to the Wall EP legen sie nun scharfkantig nach.

Gitarren wie Kettensägen, Bässe wie Metallbohrer, EQ-Stufe Molotov. Durch nebelige Reverb-Wände werden Geständnisse gepresst. Das Folter-Ensemble ist dabei jedoch oft so catchy, dass es selbst den eingefleischtesten Sovietskji beim Benzin vergießen in klassischer Mr. Blonde-Manier die Hüfte schwingen lässt. Nasdrowje, Bitches!

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