Sonntag, 31. Juli 2011

Keep On Knockin'

Für Jahreszahlen-Fetischisten gilt 1976 generell als das Geburtsjahr des Punk. In jenem Jahr erschienen nämlich die ersten Aufnahmen von Bands wie den Sex Pistols, den Ramones, Radio Birdman, The Saints und The Damned und es entwickelte sich eine anti-Establishment Subkultur der weißen Arbeiterschicht. Dass Punk-Musik jedoch schon im Jahr 1974 in Detroit, Michigan von drei Afro-Amerikanern aufgenommen wurde, dürfte den wenigsten bekannt sein.



Columbia Records schickte die Band Death damals ins Studio um Aufnahmen für ein Album zu machen, das auf dem Label erscheinen sollte - unter der Voraussetzung, dass Death ihren Namen in etwas leichter Verdauliches ändern. Zu der Namensänderung kam es nie, zu der Veröffentlichung eines Death Albums auch nicht - bis das Indie-Powerhouse Drag City vor zwei Jahren die Aufnahmen der legendären Columbia-Sessions ausfindig machte und unter dem Namen ...For the World to See dem Rest der Welt zugänglich machte. Wenn man sich die Aufnahmen anhört, ist es in der Tat erstaunlich, wie unmittelbar Death die zwei Jahre später folgende Punk-Explosion vorwegnehmen konnte. Der Motor-City Proto-Punk der Stooges und  MC5s durchlief also noch in seinem eigenen Hinterhof die logische Entwicklung, bevor sie im Anschluss an die Ostküste und über den Ozean schwappte.



Im Januar diesen Jahres brachte Drag City ein weiteres Death Album auf den Markt, mit unveröffentlichtem Demo-Material aus früheren Sessions. Die Garage Rock-Wurzeln der Band sind auf Spiritual, Mental, Physical deutlich offensichtlicher und die kreative Vision der Columbia-Aufnahmen ist noch nicht zu erkennen, aber trotzdem lohnt es sich auch hier reinzuhören.


...und falls jemand mal über eine Kopie der einzigen, selbst-releasten Single der Band ("Keep On Knockin'" / "Politicians in My Eyes") in einer Flohmarkt-Plattenkiste stolpern sollte, lohnt es sich zuzugreifen. Der Marktpreis dafür liegt bei ca. 800$..

Freitag, 29. Juli 2011

Sex on the Beach


Irgendwann musste es ja passieren: Chillwave und Wonky treffen sich bei Mondlicht an einem einsamen Strand und machen Babys.. Das Resultat ist Dunian und hört sich in EP-Form so an:





Auf seiner Soundcloud gibt es die Tracks nochmal in besserer Qualität.

Benny and the Jetts


Sie waren der Geheimtipp des vergangenen Jahres. Jetzt melden sich TV Girl mit einer neuen EP zurück, die man auf ihrer Facebookseite im Tausch gegen eine Email-Adresse erhält.

Mittwoch, 27. Juli 2011

AmeriKKKa's Most Wanted

Der Ice Cube Ende der 80er bis Anfang der 90er Jahre gehört zu dem Besten, was Hip Hop jemals hervorgebracht hat. Als kreativer Rudelsführer der N.W.A.-Posse und mit anschließenden 3 Solo-Klassikern ist Cube's Vermächtnis auch von unzähligen Fails als Schauspieler nicht zu schmälern.
Es ist zwar jetzt schon eine Weile her, aber dieses Video von Cube bei Jimmy Fallon zeigt AmeriKKKa's Most Wanted von seiner besten Seite und beleuchtet die Anfänge einer bemerkenswerten Karriere..


215291453 von yardie4lifever2

Cube's Aufnahme-Debüt mit K-Dee als die Stereo Crew:

Ein "48 Hours"-Bericht aus dem Jahr 1990:


N.W.A. bei "Pump It Up", 1989:

Sonntag, 24. Juli 2011

Part Time


Die Ära des hazy-Disco-Bedroom-Pop lässt sich wohl am ehesten auf Nite Jewel's phänomenale Debüt-LP Good Evening aus dem Jahr 2008 zurückführen, die mit ihren veträumten, in Lo-Fi getränkten Synth-Klängen den DIY-Ethos von Ariel Pink in neue Bahnen lenkte. Seitdem spülen die Hipster-Blogs immer wieder neue matt schimernde (Halb-) Edelsteine dieser Gesinnung an Land, wie zuletzt Maria Minerva und Puro Instinct. Das New Yorker Indie-Label Mexican Summer (Best Coast, No Age) hat sich inzwischen als eine Art Vorreiter der Strömung etabliert und präsentiert nun mit der aus San Francisco stammenden Band Part Time ihren jüngsten Streich. What Would You Say? ist ein durch und durch stimmiges Pop-Juwel, das mit treibenden Rhythmen, funkelnden Synth-Riffs und grundsolidem Songwriting überzeugt, während der Sound seine Hörer in einen sommerlichen Surf-Nebel einwickelt. Scheiß mal auf das Wetter. Die Beach-Party ist bei mir zuhause.



Freitag, 22. Juli 2011

High & Bright

Das neue Video der Londoner C86-revivalists Veronica Falls:
Das lang erwartete Debütalbum kommt am 20. September via Slumberland

St. Vincent covering Tom Waits:

Stereogum hat außerdem den ersten Album-Track "Surgeon" hier als kostenlosen Download

Ein Video des Berliner Schriftstellers Thomas Findeiss (http://www.realfiction.de/):


Lil B's PS2 Game Collection:


...und zu guter Letzt das Sun Ra Arkestra live in Berlin 1986:

Dienstag, 19. Juli 2011

Midnight City

Neue Tracks von Dream Pop-Maestro M83 und den Dum Dum Girls, die beide im Herbst mit neuen Alben aufwarten. Den ersten Kostproben nach zu urteilen ist Vorfreude nicht Fehl am Platz..



Donnerstag, 14. Juli 2011

Sub Island

Falls einer mal auf die Schnelle ein paar fette Dubstep Tunes braucht:

Doc Sportello's got the hook-up..

Dienstag, 12. Juli 2011

Black Milk x Jack White


Black and White.. yeah ok, we get it.. Nach Wanda Jackson und Stephen muthafuckin' Colbert hat Jack White nun einen weiteren ungewöhnlichen Kollaborationspartner gefunden. Detroit's Superproducer Black Milk bringt heute seine Single "Brain/Royal Mega" auf White's Label Third Man Records heraus, und Senor Blanco bedient auf der A-Seite die Klampfe, während er sich auf der B-Seite an den Drums austoben darf.

Black Milk - Brain by weallwantsome1

Black Milk - Royal Mega by weallwantsome1

Sonntag, 10. Juli 2011

Palacian Musk

Endlich ein paar gute Shabazz Palaces Live-Aufnahmen! Ishmael und sein Percussionist statteten Seattle's KEXP Radio letzte Woche einen Besuch ab und hier ist das beeindruckende Resultat:


Setlist:
Bop Hard 0:00-5:05
An Echo From The Hosts That Profess Infinitum 5:05-9:06 (der Jam ab ca. 6:30 ist ein Highlight)
A Mess, The Booth Soaks In Palacian Musk 9:06-13:04
Free Press And Curl 13:04-18:01

Samstag, 9. Juli 2011

Wu-Tang! Wu-Tang!

Mal wieder neues vom Clan: am 26. Juli erscheint das Album Legendary Weapons. Die Liste derer, die diesmal an dem Projekt beteiligt waren (bei Wu-Tang ist das ja inzwischen immer so 'ne Sache...), liest sich ähnlich wie bei dem überraschend starken Chamber Music Release vor 2 Jahren. RZA an den Beats, Ghost, Mef und Rae sind am Start, genauso wie Inspectah Deck, U-God und Capadonna. Features kommen u.a. von AZ, M.O.P., Sean Price, Termanology und Action Bronson. Ein paar Banger sind drauf, Chamber Music Niveau erreicht die Scheibe aber nicht.. Beste Line-Award geht im Übrigen an Method Man: "I'm in the weed spot, pounds of purp / Bowl of cereal, cartoons is on, my favorite shit is the Smurfs"



Freitag, 8. Juli 2011

Witness Da Fitness

Speaking in evolutionary terms, these videos are survivors for real.. BOOYAKAH!!


 


 

(das Battle beginnt ab ca. 5:00, Gier legt um die 9-Minuten Marke richtig los)


Dienstag, 5. Juli 2011

Halbjahreszeugnis

Hier meine Top 25 für die erste Hälfte des Jahres 2011 (inklusive Links, falls Reviews vorliegen):

#1 COOLRUNNINGS - Dracula Is Only the Begining

#2 Shabazz Palaces - Black Up

#3 Fleet Foxes - Helplessness Blues

#4 Death Grips - Exmilitary

#5 PJ Harvey - Let England Shake

#6 Peaking Lights - 936


#12 The Pains of Being Pure at Heart - Belong


#13 Maria Minerva - Noble Savage (EP)

#14 Kode9 & The Spaceape - Black Sun

#15 Panda Bear - Tomboy

#16 Cults - Cults

#17 Gang Gang Dance - Eye Contact

#18 J.Rocc - Some Cold Rock Stuf

#19 Toro Y Moi - Underneath the Pine




#23 Lil B - Im Gay (Im Happy)

#24 Frank Ocean - Nostalgia, Ultra

#25 The Raveonettes - Raven in the Grave



Montag, 4. Juli 2011

Fondle 'Em


Frisch von den Matschtümpeln des Fusion-Festivalgeländes zurückgekehrt, möchte ich hiermit verkünden, dass die Dürreperiode in der rocknrollisevil-Blogosphäre ab sofort beendet ist. In den nächsten Tagen folgen ein kleiner Überblick über meine persönlichen Fusion-Highlights und ein Rückblick auf die erste Hälfte des Musikjahres 2011. Heute allerdings möchte ich meinen ersten Artikel für das Online-Magazin iCrates präsentieren. Eine Story über Bobbito Garcia's Underground-Label Fondle 'Em Records, die unter anderem auch MF DOOM's erstes Album Operation: Doomsday veröffentlichten.

Patron Saints of the Underground: The Story of Fondle 'Em Records