In Kananda wächst derzeit scheinbar das Talent an den Ahornbäumen. Wie kürzlich der GvB-Takeover von Grimes unter Beweis stellte, ist da momentan kreativ wirklich was am köcheln.
Castles by Black Atlass
Eines der besten Beispiele dafür liefert Black Atlass, ein junger Produzent/Sänger aus Montreal, der gegen Jahreswechsel eine erste, selbstbetitelte EP veröffentlichte. Ganz im Sinne seines Landsmannes Abel Tesfaye kreiert der Junge bedrohlich wabernden Neo-RnB, eher in Anlehnung an den Quasi-Bombast von Thursday als an den schlanken '40'-Sound von House of Balloons.
Das meiste holt Black Atlass bei seiner Musik aus den Effekt-Reglern raus: die Reverb-Pastelle der Vocals, welche sich stark an Jamie Woon und James Blake orientieren, die übersteuernden Synthie-Flächen – im Fall von "The Black Dog" auch mal von einem melancholischen Sample ersetzt, die komprimierten Zinndosen-Drums, die sich sofort als Highlight hervortun. Ganz gemäß dem post-Burial-Zeitgeist knistert und rauscht es in allen Ecken. "Castles" ist ein aufmerksamkeitserregender Opener, der fast schon mit Hip Hop-Intensität stampft, "Hills" erinnert in seiner ausgeprägten Visualität an M83s "Midnight City", "Paris" wiederrum zeigt mit seinem Wechselspiel aus röhrender Gitarre und klimperndem Piano nochmal eine andere Facette des Black Atlass-Sounds auf.
Wenn das die Richtung ist, in die Contemporary RnB sich entwickelt, können wir uns freuen.
The Black Atlass EP by Black Atlass
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen