Donnerstag, 2. Februar 2012

Kings and Them


Evian Christ war bereits ein Musikblog-A-Promi, da befand sich noch kein einziger MP3 von ihm im Umlauf. Ein YouTube-Kanal mit 8 beeindruckenden Songs und suprematistischem Artwork - mehr gab es zunächst nicht. Inzwischen hat die Entmystifizierung der Figur Evian Christ eingesetzt. Der Kerl ist 22 Jahre alt, heißt Joshua Leary und steht seit neuestem bei TriAngle Records unter Vertrag. Das Label hat gestern die YouTube-Songs als Kings and Them Mixtape veröffentlicht.


Seine Songs bestehen oft nicht aus mehr als einem pumpenden Sub-Bass, sterilem 808-Geticke, atmosphärischen Ambient-Synths und runtergepitchen Rap-Samples bzw. hochgepitchten RnB-Samples. Im klassischsten Sinne minimalistisch und doch nicht weniger mit den verschiedensten Einflüssen beladen wie beispielsweise Rusties Maximal-Manifesto. Da sind Spuren von UK Bass-Music in all ihren Auswüchsen, von Dubstep über Future Garage bis UK Funky. Da ist Chopped and Screwed, reduziert auf ein Gerippe aus Vocal-Schnipseln. Da sind '40' und The Weeknd mit ihrer "let that bitch breathe"-Ästhetik. Da ist ein schwammiges Mischprodukt aus Chicago/Ghetto House und neuerem Juke/Footwork-Gestampfe.

Und doch ist das Schönste an der ganzen Sache immer noch, dass Evian Christ mit seiner Musik tatsächlich Neuland betritt. Die Stilistik, mit der er diese Elemente für seine Zwecke re-kontextualisiert und zu einem stimmigen Gesamtbild zusammengefügt, ist beispiellos. You ain't heard shit like this before. Fuck it. None of y'all don't rap.



Download via TriAngle

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