...get out the kitchen. Hier mal ein paar frische Sommervibes, 2011 Style. Von den Schweden Le Pamplemoüse und Light Vibes, Wyla, Fort Lean und dem Frisco-Area Garage-Rocker Ty Segall.
Light Vibes - Wish We Had by TheDiscoverialist
High Definition by Fort Lean
Ty Segall - You Make the Sun Fry by One Thirty BPM
Le Pamplemoüse - Run To You
Montag, 30. Mai 2011
Samstag, 28. Mai 2011
The Revolution Will Not Be Televised
Shabazz Palaces hätte es ohne ihn nie gegeben. Auch Public Enemy, Boogie Down Productions und Black Star hätte es ohne ihn nie gegeben. Die Musiklandschaft wäre eine ganz andere gewesen ohne Gil Scott-Heron, der gestern, im Alter von 62 Jahren, von uns gegangen ist. Bekannt geworden vor allem für sein Civil Rights-Manifest "The Revolution Will Not Be Televised", war Scott-Heron zugleich politischer Aktivist, begnadeter Musiker und einer der begabtesten Poeten der letzten 50 Jahre. Sein unvergleichlicher Stil, eine Mischung aus Spoken Word, Blues, Jazz, Funk und Soul, ist bis heute wegweisend und inspirierend geblieben (siehe Common oder das Outro auf Kanye's neuem Album).
In den 70ern und frühen 80ern brachte Scott-Heron eine Reihe von Solo-Alben, sowie einige Co-Produktionen mit Brian Jackson heraus. Dabei entstanden unter anderem solch grandiose Aufnahmen wie "Who'll Pay Reparations on My Soul", "Lady Day & John Coltrane", "The Bottle" und "We Almost Lost Detroit". Mitte der 80er, nachdem Arista Records ihn nicht länger unter Vertrag behalten wollte, verschwand er für mehrere Jahre von der Bildfläche, bis er 1994 mit seinem Album Spirits zurückkam. Nach Spirits wurde es allerdings erst recht ruhig um den Musiker, der sich fortan anscheinend dem Kokain-Konsum hingab und daher auch im Jahr 2001 wegen Drogenbesitzes zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Als er wenig später gegen seine Bewährungsausflagen verstieß, musste er für ein weiteres Jahr ins Gefängnis. Ab 2007 begann Scott-Heron dann wieder mit dem Touren, und fing zu dieser Zeit auch an, zusammen mit XL Recordings-Boss Richard Russell, an einem neuen Album zu arbeiten. Im vergangenen Jahr war es dann soweit: I'm New Here wurde zu Scott-Heron's erstem Album in 16 Jahren und zeigte eine musikalische Entwicklung und Experimentierfreudigkeit, die nahtlos anknüpften an die früheren Werke des inzwischen über 60-jährigen Ausnahmetalents. Das Album markiert so etwas wie eine Krönungszeremonie für Gil Scott-Heron und wir als Musikhörer können uns glücklich schätzen, dass er dieses Magnum Opus vor seinem Tod noch fertigstellen konnte.
Freitag, 27. Mai 2011
Blast It!
Wenn man sich den Personenkult um Odd Future so anschaut (Tyler's Inszenierung als Gangleader, seine Werbespots und multiplen Pseudonyme, die Verschwörungstheorien zu Earl Sweatshirt, etc.), wirkt Shabazz Palaces fast wie ein spiegelsymmetrischer Gegenentwurf dazu. Das neue Projekt von Ishmael Butler aka Palaceer Lazaro, in jüngeren Jahren Mitglied der Conscious Jazz Rap-Combo Digable Planets, hüllt sich in einen Mantel des Schweigens. Keine Myspace oder Facebook Seiten, kaum Interviews und gegen Null gehende Eigen-Promotion. Bis auf die Tatsache, dass die Musik irgendwie aus Seattle kommt und Butler anscheinend den Löwenanteil der kreativen Arbeit verrichtet, weiß man eigentlich nichts über Shabazz Palaces.
Der angenehme Nebeneffekt dieser Informationsdürre ist, dass somit mehr Zeit und Platz bleibt, um tatsächlich über die Musik zu schreiben. Denn die ist im Fall von Shabazz Palaces, die vor zwei Jahren zwei EPs veröffentlichten und am 31. Mai ihren ersten Longplayer, Black Up, herausbringen, mehr als bemerkenswert. Ihr Sound ist ästhetisches Stilgebilde und politisches Statement zugleich. Warum sollte afrozentrische Musik nicht ultramodern klingen dürfen? Diese Frage zieht sich wie ein Mantra durch Black Up.
Das Album beginnt mit einer Sequenz von mystischen Chants über Handclaps, die nach 30 Sekunden förmlich weggeblasen werden von einer Dubstep-Bassline, der man eine Slim-Fast-Kur nur wärmstens ans Herz legen kann. Nach Butler's anti-authoritärem Opening Verse sind im Chorus die Chants dann wieder da und werden von den "I'm free" Parolen des Rappers komplementiert. Wieviel Hommage an Dead Prez (Let's Get Free) da mit im Spiel ist, überlasse ich der kollektiven Hörer-Interpretation. Wo dpz aber explizit politisch und konkret werden, schwelgen Shabazz Palaces dagegen weiter im Abstrakten - und entwickeln dabei Klangkonstrukte, die so noch niemand gehört hat. Hier trifft zwar Dubstep auf Hip Hop, aber so richtig Grime ist das nicht. Dafür ist Butler's Flow zu gechillt, zu viel retro-futuristischer Soul mit dabei. Die musikalische Vielschichtigkeit, sowie die Symbiose aus Afrozentrismus und Ultramoderne lässt sich wohl am besten auf dem soulvollen 1-2-Punch "Endeavors for Never" - "Recollection of the Wraith" ausmachen, wo wonky Neo-Soul, afrikanische Drums, Jazz und Boom Bap eine gemeinsame Schnittmenge bilden.
Textlich tritt Butler stets mit der Souverenität eines gestandenen Rap-Veteranen auf. Wenn er zum Beispiel auf dem Boxen-Blaster "Youlogy" rappt: "The lies are getting truer and the truth is getting brighter / Things are looking blacker, but black is looking whiter", dann zeigt er dabei ein feines Gespür für Anspielungen, Wortspiele und suggestiven Tiefgang. Die Lyrics lassen sich zwar nicht immer einwandfrei unter den massiven Beat-Gebirgen ausmachen, aber als Gesamtbild überzeugt Shabazz Palaces' afro-futuristisches Gemälde auf ganzer Linie. Mit gutem Grund sind die letzten Worte des Albums: "This shit is way too advanced."
Hier die erste Single von Black Up:
Shabazz Palaces - An Echo From The Hosts That Profess Infinitum by subpop
...und noch zwei etwas ältere Videos:
Mittwoch, 25. Mai 2011
Sweet Tooth
Hier mal ein chilliger, funkelnder, clear day in May Mix. Mit Xylophonen und verwaschenen Vocals und so. Foto von Saraia77.
Dienstag, 24. Mai 2011
Happy Birthday, Bob!
Gott wird heute 70. Aus diesem Anlass möchte ich hier mal ein paar seiner grandiosen Lieder vorstellen, die man sonst nicht so auf dem Schirm hat bzw. besonders gute Alternate/Live-Versionen. In chronologischer Reihenfolge.
Track 1 ist ein Freewheelin' Outtake, 3 & 4 sind Live Aufnahmen, 6 ist ein Blonde on Blonde Outtake, 9 ist von den ursprünglichen Blood on the Tracks NY Sessions, 11 ist ein Infidels Outtake. Tracks 2 & 5 sind Alternate Takes, der Rest ist Album Material von John Wesley Harding, Planet Waves, Desire, Oh Mercy und As Good As I Been To You.
Thanks to the input of my man Freddy, musste ich meine Liedauswahl nochmal erweitern. Track 1 ist ein Times Are A-Changin' Outtake, Track 2 stammt ebenfalls von den Blood on the Tracks NY Sessions, ist aber nicht die Original-Aufnahme, "This Wheel's On Fire" befindet sich auf dem Basement Tapes Album, "I'm Not There" ist ein Outtake davon, "Abandoned Love" einer von Desire (hier in einer seltenen Live-Version) und #6 ein weiterer Infidels Outtake.
Sonntag, 22. Mai 2011
Liebes Tagebuch Pt. 2
Tag 2:
- Auf Animal Collective Konzerten in Deutschland wird kein Deutsch gesprochen
- Sizarr und Planningtorock hat irgendwie keiner gehört
- Deakin hat megalange Haare
- Dieser Panda Bear Typ kann wirklich drummen
- Das Astra ist wirklich heiß
- Das neue Album wird wirklich spacig
- Dieses Video vom ATP in Minehead vor einer Woche gibt einen ganz guten Eindruck vom Stil der Show in Berlin 5 Tage später
Tag 3:
- Lasst mich in Ruhe, ich kann nicht mehr!
Freitag, 20. Mai 2011
Liebes Tagebuch Pt. 1
Fazit nach dem ersten Tag des Melt! Klub Weekenders:
- DJ Shadow's Todesstern > Darth Vader's Todesstern
- Crunk ist wieder cool - and Hudson Mohakwe gets crunk
- "You" von Gold Panda ist so ziemlich der hartnäckigste Ohrwurm, den man sich vorstellen kann
- Wir wissen wieder, warum wieder das Astra nicht cool finden: es wird dort schweineheiß
- Als Shadow Drum & Bass Version lässt sich Lil' Wayne's "A Milli" sogar ertragen
- Gibt es wirklich Leute, die 2€ für eine "Toiletten-Flatrate" bezahlen?
Montag, 16. Mai 2011
Soulsville, USA
Im Jahr 1957 gründeten die Geschwister Jim Stewart und Estelle Axton in Memphis, Tennessee das Label Satellite Records. Die Beiden richteten sich ein in einem alten Filmtheater und begannen dort, nach einigen weniger erfolgreichen Exkursionen in Richtung Country und Pop, Rhythm & Blues aus der Gegend aufzunehmen. Die lokale DJ-Größe Rufus Thomas und seine Tochter Carla landeten 1960 mit "Cause I Love You" den ersten wirklichen Hit für das Label und prompt wurde das RnB-Powerhouse aus dem Norden, Atlantic Records, auf Satellite aufmerksam. Atlantic übernahm fortan die Distributionsrechte der Firma, die sich 1961 in Stax Records umbenannte (nach den Gründern STewart und AXton).
Anfang der 60er begann sich dann bei Stax Records eine Studioband herauszukristallisieren, zunächst unter dem Namen The Royal Spades, später als The Mar-Keys und letztendlich um den Pianisten Booker T. Jones als Booker T. & The MGs. Die Band sorgte für die komplette musikalische Untermalung der Stax-Künstler, die zu dem Zeitpunkt auch William Bell und Otis Redding umfassten, und war eine der ersten erfolgreichen Bands, bei denen sowohl weiße als auch afro-amerikanische Musiker spielten.
1965 erweiterte sich der Kreis der Stax-Hintermänner um den Atlantic-Produzenten Jerry Wexler (der Wilson Pickett mit nach Memphis nahm, um ihn dort zu recorden) und das Songwriter-Duo Isaac Hayes und David Porter, die später vor allem Hits für Sam & Dave schrieben. Stax war inzwischen mit Liedern wie "Green Onions" von Booker T. & The MGs, William Bell's "You Don't Miss Your Water" und Redding's "These Arms of Mine" auch überregional erfolgreich geworden und der Sound, den Booker T., Wexler und Co. prägten, etablierte sich unter der Bezeichnung Southern Soul.
Stax' Europa-Tour im Jahr 1967 markierte den vorläufigen Höhepunkt des Labels, das im Folgejahr durch interne Zankereien, vertragliche Unstimmigkeiten und Otis Redding's tragischen Tod einen Dämpfer erlebte. Stax existierte noch bis 1975, doch die Jahre 1965-1968 gelten als die Golden Years des Labels. Hier sind einige ihrer schönsten Aufnahmen aus der Zeit:
Wer mehr über die Geschichte von Stax Records erfahren möchte, sollte sich das Buch "Sweet Soul Music" von Peter Guralnick zulegen.
Mittwoch, 11. Mai 2011
Freibier Pt. 2
Der heutige Doppel-Post wird abgerundet durch den Detroiter MC Elzhi, der seine Fans und jene, die es werden wollen, mit einem Trip durch Memory Lane erfreut. Gemeinsam mit der Funk-Combo Will Sessions zollt der Slum Village-Rapper Tribut an Nas' legendäres Debütalbum Illmatic und interpretiert die komplette Scheibe 16 Jahre später noch einmal neu. Wer Elmatic hier kostenfrei herunterlädt, wird feststellen, dass es sich dabei keineswegs nur um ein Gimmick handelt, sondern dass viel Arbeit in das Projekt gesteckt wurde und Elzhi mal wieder sein schier grenzenloses Skill-Arsenal flext.
Freibier Pt. 1
Die Grand Dame des No Wave, Lizzy Mercier Descloux, ging vor 7 Jahren von uns. Ende der 70er Jahre etablierte sich die gebürtige Pariserin in der New Yorker Untergrundszene und produzierte dort solch ultra-tanzbaren Dance-Punk-Klassiker wie "Fire", "Wawa", oder die makabere "Fever"-Neuinterpretation "Tumour" (umso makaberer wenn man bedenkt, dass Miss Descloux selbst an Krebs starb).
Ihr langjähriges Label ZE Records hat nun eine Compilation mit einigen ihrer besten Nummern zusammengestellt, die man sich im Tausch gegen eine Email-Adresse hier zulegen kann. Alleine schon wegen "Hard-Boiled Babe", was in den letzten 24 Stunden zu meinem absoluten Lieblingssong of all time in ze whole Wwworrrld geworden ist, lohnt sich das Geschäft!
Dienstag, 10. Mai 2011
Random Axe in a jam with macks
Eine gefühlte halbe Ewigkeit ist es jetzt schon her, dass Superproducer Black Milk, Boot Camp Clik-Legende Sean Price und Madlib-Schützling Guilty Simpson ihr Gemeinschaftsprojekt Random Axe ankündigten. In den letzten Monaten war es still geworden um das Trio, das ihr Album angeblich bereits komplett fertig aufgenommen hatte - bis Black Milk's Computer crashte und sämtliche Random Axe-Dateien auf Nimmerwiedersehen sagten. Blöd nur, dass Sean Price zu diesem Zeitpunkt auch sein Handy verloren hatte und mit ihm sein gesamtes Textarchiv.. So musste das Projekt nochmal zurück auf Los und Zweifel machten sich breit, ob das Random Axe Album jemals ans Tageslicht gelangen würde. Mit "The Hex" melden sich die drei Musketiere nun zurück zum Dienst - und machen Appetit auf mehr aggressive Detroit-Beats und Roughneck Battle-Raps.
Random Axe "The Hex" by duckdown
Hier noch die vormals erschienenen Tracks "Run" (von Guilty's Album Ode to the Ghetto) und "Monster Babies", sowie eine brandneue und ziemlich bösartige Freestyle-Session auf Tony Touch's Shade 45 Show.
Freitag, 6. Mai 2011
Ways of the Samurai
Auf Grooveshark gibt es das komplette Album inklusive UK Bonus-Tracks, sowie die kaum weniger eindrucksvolle Fjree Feather EP von 2009. Leider klappt das mit dem Embedden mal wieder nicht so richtig, also habe ich hier nur zwei Kostproben von Soundcloud. Für die ultimative Forest Swords Listening-Experience sollte man sich aber Dagger Paths in seiner Gesamtheit geben. Am besten auf Platte oder als Expanded CD-Version mit Bonus Disc!
Rattling Cage by Forest Swords
Mittwoch, 4. Mai 2011
Dienstag, 3. Mai 2011
Play That Funky Music, White Boy!
Heute erscheint das neue Album von Peanut Butter Wolf-Schützling James Pants. Der vielseitig talentierte Vollblut-Musiker hat in seiner Zeit als Stones Throw recording artist immer wieder neue Maßstäbe gesetzt, was klanglichen Einfallsreichtum betrifft. Sein selbstbetiteltes drittes Studioalbum markiert nun den vorläufigen Höhepunkt in der Karriere des gebürtigen James Singleton. James Pants ist, ähnlich wie Mr. Pants' vergangene Projekte, vor allem eines: schwer zu klassifizieren. Die Elemente, die in das Album mit einfließen, decken so ziemlich alles ab, was in den letzten 30+ Jahren musikgeschichtlich ablief. Sei es der Beach House-artige Dream Pop des treffend betitelten "Dreamboat", der treibende, Suicide-esque Goth-Punk-Vibe auf "Strange Girl", oder der groovige Synth-Funk von "Kathleen" - James Pants scheut sich nicht vor der Einbindung verschiedenster Stilelemente in sein elektronisches 80er-Bombast meets Lo-Fi-Gewebe. Dass die Übergänge nie gezwungen, aber sorgfältig kalkuliert, nie unvorbereitet und dennoch überraschend klingen, spricht für die Klasse des Texaners. James Pants ist ohne Frage eines der Highlights des Musikjahres 2011 und ein weiteres Indiz dafür, dass Stones Throw noch immer eine Vielzahl kreativer Köpfe in ihren Reihen hat.
James Pants - Clouds Over the Pacific by stonesthrow
James Pants - Alone by stonesthrow
James Pants - Darlin' by stonesthrow
Montag, 2. Mai 2011
Eyes Be Closed
Vor einigen Tagen hat der Chillwave-Pionier Ernest Greene, besser bekannt unter dem Pseudonym Washed Out, verlauten lassen, dass er seinen Debüt-Longplayer via Sub Pop Records veröffentlichen wird. Nach einigen überaus überzeugenden EPs und Singles lässt Within and Without, das in Zusammenarbeit mit Produzent Ben H. Allen (Gnarls Barkley, Animal Collective, Deerhunter, Cut Copy) entsteht, Großes erwarten. Der Album-Opener "Eyes Be Closed" bietet jetzt einen kleinen Vorgeschmack auf das musikalische Schmankerl, das uns am 12. Juli erwartet. Dem Track und dem ebenfalls frisch enthülltem Cover nach zu urteilen, bewegt sich Washed Out weiterhin in träumerischen Synth-Pop-Gefilden - mit einem intimeren Twist, der auch schon auf der Single "You and I" mit Chairlift-Sängerin Caroline Polachek zu hören war.
Washed Out - Eyes Be Closed by gulsah turgut
Washed out - You and I by iroel
Sonntag, 1. Mai 2011
Links, Zwo, Drei
Froher erster Mai! Ab nach Kreuzberg!
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