Montag, 16. Mai 2011
Soulsville, USA
Im Jahr 1957 gründeten die Geschwister Jim Stewart und Estelle Axton in Memphis, Tennessee das Label Satellite Records. Die Beiden richteten sich ein in einem alten Filmtheater und begannen dort, nach einigen weniger erfolgreichen Exkursionen in Richtung Country und Pop, Rhythm & Blues aus der Gegend aufzunehmen. Die lokale DJ-Größe Rufus Thomas und seine Tochter Carla landeten 1960 mit "Cause I Love You" den ersten wirklichen Hit für das Label und prompt wurde das RnB-Powerhouse aus dem Norden, Atlantic Records, auf Satellite aufmerksam. Atlantic übernahm fortan die Distributionsrechte der Firma, die sich 1961 in Stax Records umbenannte (nach den Gründern STewart und AXton).
Anfang der 60er begann sich dann bei Stax Records eine Studioband herauszukristallisieren, zunächst unter dem Namen The Royal Spades, später als The Mar-Keys und letztendlich um den Pianisten Booker T. Jones als Booker T. & The MGs. Die Band sorgte für die komplette musikalische Untermalung der Stax-Künstler, die zu dem Zeitpunkt auch William Bell und Otis Redding umfassten, und war eine der ersten erfolgreichen Bands, bei denen sowohl weiße als auch afro-amerikanische Musiker spielten.
1965 erweiterte sich der Kreis der Stax-Hintermänner um den Atlantic-Produzenten Jerry Wexler (der Wilson Pickett mit nach Memphis nahm, um ihn dort zu recorden) und das Songwriter-Duo Isaac Hayes und David Porter, die später vor allem Hits für Sam & Dave schrieben. Stax war inzwischen mit Liedern wie "Green Onions" von Booker T. & The MGs, William Bell's "You Don't Miss Your Water" und Redding's "These Arms of Mine" auch überregional erfolgreich geworden und der Sound, den Booker T., Wexler und Co. prägten, etablierte sich unter der Bezeichnung Southern Soul.
Stax' Europa-Tour im Jahr 1967 markierte den vorläufigen Höhepunkt des Labels, das im Folgejahr durch interne Zankereien, vertragliche Unstimmigkeiten und Otis Redding's tragischen Tod einen Dämpfer erlebte. Stax existierte noch bis 1975, doch die Jahre 1965-1968 gelten als die Golden Years des Labels. Hier sind einige ihrer schönsten Aufnahmen aus der Zeit:
Wer mehr über die Geschichte von Stax Records erfahren möchte, sollte sich das Buch "Sweet Soul Music" von Peter Guralnick zulegen.
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