Freitag, 18. März 2011

I do not play no rock'n'roll, y'all..


Meet Mississippi Fred McDowell: eine wahre Legende des Delta Blues. Was der Mann für Sachen an einer Slide-Gitarre machen konnte, geht auf keine Kuhhaut.


Geboren wurde Fred McDowell 1904 in einem kleinen Örtchen namens Rossville, Tennessee, nahe des Mississippi Rivers. Nach dem Tod seiner Eltern zog es ihn und seine Gitarre südlich, wo Fred auf seiner Reise für Trinkgelder spielte und schließlich auf einer Baumwollfarm in Mississippi landete. Während seiner Arbeit als Farmer perfektionierte er nebenbei sein Gitarrenspiel, spielte die Slide-Gitarre zum Teil mit Hilfe eines Taschenmessers, oder mit einem Slide gebastelt aus einer Rinderrippe, und machte sich in der nördlichen Mississippi-Region einen Namen, etwas abseits des sagenumwobenen Delta.

 
Im Gegensatz zu einigen anderen Blues Größen der Zeit, wie Son House oder Blind Willie McTell, nahm Mississippi Fred allerdings in einer der frühen Blütezeiten des Blues in den 30er Jahren keine seiner Lieder auf. Erst mit 55 Jahren betrat er ein Recording-Studio und begeisterte fortan ein breiteres Publikum. Gemacht wurden die Aufnahmen von Alan Lomax, einem der größten Musikforscher und Bluesexperten, um dem legendären Fred McDowell auch außerhalb seiner unmittelbaren Umgebung Gehör zu verleihen. Auf jeden Fall hörten ihn irgendwann auch die Rolling Stones, die für ihr Album Sticky Fingers sein Lied "You Gotta Move" einspielten.



Ein halbes Jahr vor seinem Tod gab sich Mississippi Fred noch im Mekka der Beat-Generation, dem Gaslight Café in Greenwich Village, die Ehre. Davon wurde im November 1971 eine Aufnahme gemacht. Es sollte sein letzte bleiben.

Set 1

Set 2



Seine womögliche coolste Aufnahme machte Fred im Jahr 1969 mit I Do Not Play No Rock'n'Roll, auf der er zum ersten Mal mit einer elektrischen Gitarre spielte. Die Scheibe beinhaltet alles, worum es beim Blues geht und sollte in keinem Haushalt fehlen!

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