Waehrend ich hier in New York darauf warte, dass Hurricane Irene ihre 15 Minuten Ruhm und Regen geniesst und mich wieder in Ruhe nach Hause fliegen laesst, kann ich mir etwas von meiner Urlaubszeit nehmen, um in das neue Album von Girls reinzuhorchen. Nach dem Ueberraschungserfolg der letztjaehrigen Broken Dreams Club EP, die die Formel des Debuetalbums um einige Variablen bereicherte und das Songwriter-Producer Duo in larger-than-Hipsterdom Sphaeren katapultierte, konnte man sich den Release von Father, Son, Holy Ghost ohne Sorge mit einem dicken, fetten X im Kalender markieren.
Record #3 loest nun tatsaechlich alle Versprechen der Teaser-EP ein. Die schnoerkellose, zwischen jugendlicher Unschuld und tieftrauriger Melancholie wandelnde Lyrik von Christopher Owens erzaehlt unpraetentioese Heartbreak-Geschichten, die von JR White's no-bullshit-Produktion in einen akustischen 50er Jahre-Film verwandelt werden. Unter den ab und zu aufkreischenden Gitarren-Amps, den vereinzelten Country-Twangs und den hypnotischen Akustik-Riffs verbirgt sich eine Landschaft von einsamen Highways und verlassenen Diners. Owens und White entfernen sich immer dezidierter vom Indie Standard-Stil, geben ihren Songs strukturell so viel Zeit zur Entfaltung wie eben notwendig und greifen mit einigen gut platzierten Orgel-, Mundharmonika- und Floeten-Passagen auch tiefer in die Instrumente-Kiste. Father, Son, Holy Ghost ist das Werk zweier Musiker, die herausgefunden haben, wo sie hinwollen, sowie einen Weg, dorthin zu gelangen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen