Montag, 27. Juni 2011

One More Donut

Hier das amüsante Werk zweier Finnen, die im Rahmen des Stones Throw Video Contests einen Clip zu J Dilla's "Last Donut of the Night" gebastelt haben:

Sonntag, 26. Juni 2011

Chillwave 2.0


Als der Sommer 2009 die Chillwave/Hypnagogic Pop-Welle an Land spülte, waren sie zwei Vorreiter der ersten Stunde: Washed Out, der mit seiner Life of Leisure EP den bis heute unerreichten Meilenstein des Genres legte und Pure X (damals noch Pure Ecstasy), dessen Debüt-Single "Easy" die verzerrte Leichtigkeit der neuen Strömung in einen 4-Minuten-Track komprimierte. Der Sommer 2011 markiert nun für beide Künstler den Release ihres jeweils ersten full-length Albums. Anhand von Pleasure und Within and Without lässt sich nachdrücklich die Bandbreite ermessen, die das Chillwave-label inzwischen aufweist. Pure X bewegt sich weiterhin in der rohen Lo-Fi-Träumerei seiner ersten Single (die sich auch auf dem Album wiederfindet), während Washed Out auch mal in gestriegelte Dance-Pop-Territorien abtaucht. Klarheit darüber, wie und ob sich Chillwave als Genre von hier weiterentwickeln wird, schaffen die Alben nicht. Zwei Highlights des aktuellen Musiksommers liefern sie jedoch allemal.

Edit: Within and Without gibt es via NPR ab sofort komplett als Stream.



Mittwoch, 22. Juni 2011

Goodbye Bread


Ty Segall ist mein neuer Held. Der ehemalige Sic Alps-Drummer aus Frisco zeigt nämlich nicht nur, dass man für ein gutes Cover nicht mehr als ein knittriges Hundegesicht braucht, sondern spielt auch noch Garage Rock, wie man ihn im Jahr 2011 nicht besser machen kann, ohne wie ein billiger Sonics-Abklatsch zu klingen. Goodbye Bread macht da weiter, wo der Vorgänger Melted aus dem vergangenen Jahr aufgehört hat. Viel Fuzz, viele scharfkantige Riffs, und eine Sloppiness, bei der selbst Pete Doherty neidisch werden könnte. Mittlerweile scheint die Pop-Sensibilität, die Mr. Segall früher bereits zeitweise durch seine rohe Gitarren-Gewalt hat durchschimmern lassen, jedoch weiter geschärft, denn Goodbye Bread strotzt von catchy Tunes, die mal an die Gallaghers, mal an die Stripes erinnern. Der rock-til-you-drop Einstellung, die Segall's frühere Projekte durchzog, wird durch Lieder wie dem titelgebenden Opener und "I Can't Feel It" eine willkommene Verschnaufpause geboten. Das Ergebnis ist ein Blues/Grunge/Britpop/Garage-Album, das einen reifer gewordenen Musiker erkennen lässt... und den Cover des Jahres Titel schon ziemlich sicher in der Tasche hat!



Samstag, 18. Juni 2011

Gens de Couleur Libres


Matana Roberts ist eine Jazz-Saxophonistin aus Chicago, die vor einigen Jahren nach New York ging und sich dort zunächst als U-Bahn-Musikerin betätigte. Seitdem arbeitete sie unter anderem mit den Postrock-Bands Godspeed You! Black Emperor und A Silver Mt. Zion zusammen und veröffentlichte 2008 ihr erstes Album Chicago Project. Ihr neuestes Werk, Coin Coin Chapter One: Gens de Couleur Libres ist der erste Teil eines musikübergreifenden Kunst-Projektes, das die Geschichte ihrer eigenen Familie, die der Sklaverei in den Südstaaten und die von Marie Thérèse Coincoin miteinander verbindet. Avantgardistischer Free Jazz, Poesie, Blues und Politik treffen hierbei aufeinander und sorgen für eines der faszinierendsten Musikerlebnisse des Jahres. Hier im kompletten Stream anzuhören.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Wonk It Out

Peanut-Butter-Jelly-Time!
äh.. ich meine Grooveshark-Playlist-Time! Hier ein wonked-out Hip Hop-meets-Dubstep-meets-Neo-RnB-Mix mit viel Bass und wenig Gnade.

Freitag, 10. Juni 2011

The House That Wu Built


Der heute weitestgehend in Vergessenheit geratene Soul-Sänger Syl Johnson bezeichnet seine eigenen vier Wände als "the house built with Wu-Tang money". Obwohl er nie ein Star gewesen ist, kann der Mann bis heute ganz gut leben von den Tantiemen, die RZA & Co. im Laufe der Jahre so an ihn überwiesen haben. Und das hat er sich auch redlich verdient! Denn ohne die Samples seiner Lieder wären Wu-Klassiker wie "Shame on a N***", "Hollow Bones" oder Rae & Ghost's "Heaven & Hell" nie zustande gekommen.






Any of these sound familiar? Hier eine Liste von Wu-Tang and affiliates Liedern, die auf Syl Johnson Samples basieren:

Wu-Tang Clan - "Shame on a N***": "Different Strokes"

Raekwon & Ghostface - "Heaven & Hell": "Could I Be Falling in Love?"

Shyheim - "Things Happen": "That's Just My Luck"

RZA - "My Lovin' Is Digi": "It Ain't Easy"

Ghostface Killah - "We Made It": "I Hate I Walked Away"

Wu-Tang Clan - "Hollow Bones" "Is It Because I'm Black?"

Inspectah Deck - "Movas & Shakers" "Don't Do It"

Sunz of Man - "Strange Eyes": "I Heard the Love Chimes"

Ghostface Killah - "How You Like Me Baby": "Different Strokes"

Wem Syl's Mucke gefällt, sollte sich sein Album Is It Because I'm Black anhören, auf dem auch ein Beatles Cover und die Burner "Concrete Reservation" (Hi RJD2) und "I'm Talkin' 'Bout Freedom" (Grüße an AZ und Hell Razah) enthalten sind. Oder gleich die letztes Jahr erschienene Complete Mythology mit insgesamt 81 Liedern feinster Soulmusik.

Montag, 6. Juni 2011

Lost Poets

Bevor Gil Scott-Heron 1970 mit seinem Album Small Talk at 125th and Lenox die musikalische Bühne betrat, gab es vor allem zwei Gruppen, die Spoken Word-Empowerment über Percussion-Rhythmen reimten und damit den Grundstein für (politische) Rapmusik legten: die Watts Prophets aus dem Heimatviertel von Charles Mingus und Eazy-E und die Last Poets aus Harlem.


Als Reaktion auf die Watts Riots im Jahr 1965, formierte sich in dem notorisch unterprivilegiertem Stadtteil im Süden von Los Angeles der Watts Writers Workshop, um den afro-amerikanischen Lyrikern aus der Gegend eine Stimme zu verleihen. Dort fanden sich auch die drei ambitionierten Poeten Richard Dedeaux, Anthony Amde Hamilton und Otis O'Solomon zusammen, die zunächst als Watts Fire begannen, ihre Gedichte musikalisch (mit Trommeln und Saxophon) zu unterlegen. Das Trio traf mit ihren kompromisslosen, von Panther-Gründer Huey P. Newton beeinflussten Reimen in der lokalen, politisch überaus engagierten Szene einen Nerv, sorgte dort auf diversen Talent-Shows für Aufsehen und benannte sich kurzerhand in Watts Prophets um. 1969 nahmen die Prophets ein Album auf mit dem Titel The Black Voices: On the Street in Watts, das von dem Independent-Label Laugh Records via deren brandneuem Imprint ALA vertrieben wurde. Man hoffte dabei an den Erfolg der Harlemer Spoken Word-Truppe Last Poets anzuknüpfen, die einige Monate zuvor den Film Right On! herausgebracht hatten, auf dem sie ihre revolutionäre Straßen-Poesie zum Besten gaben.


Die Last Poets hatten sich 1968 im Marcus Garvey Park in Harlem, NYC formiert, am Tag an dem Malcolm X seinen 43. Geburtstag gefeiert hätte. Auch sie waren stark inspiriert vom Black Nationalism und der Panther Party und standen aufgrund ihrer radikalen Texte unter der Beobachtung des FBI. Die Frage, wie eng sie tatsächlich mit der BPP in Kontakt standen, ist bis heute nicht so ganz geklärt, wird aber in diesem Artikel des Guardian interessant beleuchtet. Die Formation, die 1970 für das erste, selbstbetitelte The Last Poets Album verantwortlich war, bestand aus den Lyrikern Omar Ben Hassen, Abiodun Oyewole, Alafia Pudim (mittlerweile bekannt als Jalal Mansur Nuriddin) und dem Perkussionisten Nilaja. Ihre furiosen Reimsalven waren die Musik-gewordene Black Power-Ideologie. Nachdem sich die Lage im Kampf um Bürgerrechte 1968 nach der Ermordung Martin Luther King Jr.'s erneut zugespitzt hatte, verkörperten die Texte der Last Poets (sowie auch die der Watts Prophets) den revolutionären Geist des schwarzen Amerikas zu der Zeit. Sie erhoben ihre Stimmen gegen Repression und soziale Entmachtung, für eigenständiges Denken und tatkräftige Handlungen - und hielten somit das kollektive Erbe von Malcolm, Martin und Marcus aufrecht.




Donnerstag, 2. Juni 2011

Politics As Usual

Atlanta OG Killer Mike geht Record diggen und stellt seine liebsten politischen Hip Hop Alben vor. "I definitely think you should get every Dead Prez album." Preach!