Freitag, 31. Dezember 2010

Apocalypse Blaow!

Man kann sagen, dass Busta Rhymes Ende der 90er auf seinem A-Game war. Mit seinen Alben When Disaster Strikes... und E.L.E. (Extinction Level Event): The Final World Front hielt er das, was er auf seinem Debütalbum The Coming und auf zahlreichen Features in den Jahren zuvor (man denke nur an seinen legendären Part auf ATCQ's "Scenario") versprochen hatte. Apokalyptische Weltuntergangsvisionen gemischt mit echten Headbanger-Beats, Kriegsgeschrei-Dauerfeuer und natürlich Busta's unvergleichlicher Delivery. Das war Trevor Smith Jr. bevor er Lieder mit Mariah Carey machte...


Wenn du also circa 1998 einen fetten Verse oder eine tighte Hook für dein Album haben wolltest, musstest du zu Busta gehen. Das wussten Leute wie Redman, Mos Def und Pharoahe Monch natürlich. Also gingen sie zu Busta. And he delivered..


Redman feat. Busta Rhymes - Da Goodness
Das Video dazu (leider ohne Busta) ist auch ganz lustig. Findet man hier.

Von "Do It Now" mit Mos Def hab ich im Internet leider keinen Link gefunden (goddamn copyright Bullenschweine). Sein Black on Both Sides Album kann man sich aber auch getrost kaufen gehen.

Recommended Recordings:
The Coming (1996) [Album]
When Disaster Strikes... (1997) [Album]
E.L.E. (Extinction Level Event): The Final World Front (1998) [Album]
w/ J Dilla Dilla-gence (2007) [Compilation]

Mittwoch, 29. Dezember 2010

999 Love Songs

Ein Hoch auf die Magnetic Fields! Ein Hoch auf Stephin Merritt!
Wenn es um Songwriting in den 90ern geht, ist der Typ in einer Liga mit Elliott Smith, Stuart Murdoch und Jeff Mangum. Bisher hatte ich mich fast ausschließlich mit den früheren Releases der Band auseinandergesetzt und bin in dem Zusammenhang über so geniale Lieder gestolpert wie zum Beispiel "100,000 Fireflies", "Love Goes Home to Paris in the Spring" von der EP The House of Tomorrow, oder "Strange Powers" von ihrem wohl kohärentesten Album Holiday.
 



Aber heute bei der Arbeit habe ich eine Youtube-Party mit mir selbst veranstaltet und mir mal endlich einige ihrer 69 Love Songs angehört. Da ist so viel geniales Zeug drauf!! Soundtechnisch wird fast auf jedem Song mit irgendeinem neuen Stil experimentiert - mal noisy, mal jazzig, mal country-mäßig à la Johnny Cash - und Merritt gelingt es mit seinen Lyrics, durch einen gekonnten Spagat zwischen Pathos und Ironie den Hörer durchweg bei der Stange zu halten. So wie auf "When My Boy Walks Down the Street", das ein bisschen an The Jesus and Mary Chain erinnert, oder "I Don't Want to Get Over You" (der perfekte Text?).

 
Vor Kurzem ist anscheinend auch ein Dokumentationsfilm über die Magnetic Fields rausgekommen. Den sollte man sich wohl mal angucken..

Recommended Recordings:
Distant Plastic Trees (1991) [Album]
The House of Tomorrow (1992) [EP]
Holiday (1994) [Album]
Get Lost (1995) [Album]
69 Love Songs (1999) [Album]

Montag, 27. Dezember 2010

I Put a Spell on You

Gerüchten zufolge soll er um die 75 Kinder in die Welt gesetzt haben: Screamin' Jay Hawkins gehört sicherlich zu den durchgeknalltesten Mofos, die jemals auf unserer geliebten Erdkugel gewandelt sind. So war dieser gute Mann nicht nur ein begnadeter Boxer (er hielt zeitweise den Mittelgewichtstitel von Alaska), sondern auch ein hervorragender Bluessänger und Pianist, dessen Berufswunsch es zunächst war, Opernsänger zu werden. Statt auf den Bühnen dieser Welt Wagner zu trällern, wurde Hawkins jedoch durch seinen einzgartigen Gesangsstil und seine aufsehenerregenden Live-Performances zu einem der Pioniere des Rock'n'Roll. Seine wohl bekannteste Komposition ist das häufig gecoverte und in diversen Soundtracks (zuletzt 'Nowhere Boy') aufgegriffenene "I Put a Spell on You", zu dem sich auch ein schaurig-schönes Video auf Youtube finden lässt:
Weitere Highlights sind diese in Berlin, sechs Jahre vor seinem Tod im Jahr 2000, entstandene Aufnahme von "Alligator Wine"...
 ... sowie der "Constipation Blues" im Duet mit dem legendären Serge Gainsbourg:
 

Recommended recordings:
"I Put a Spell on You" / "Little Demon" (1956) [Single]
I Put a Spell on You (1958) [Album]
Screamin' Jay Hawkins and The Fuzztones Live (1984) [Album]
Voodoo Jive: The Best of Screamin' Jay Hawkins (1990) [Compilation]